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Bettwanzen: Wie man sie loswird

Bettwanzen: Wie man sie loswird

Bevor Sie jemanden beauftragen, der eine Behandlung vornimmt, ist eine aktive Sichtinspektion unerlässlich (Möbel verrücken, Sockelleisten auseinandernehmen, Matratzen umdrehen, Lattenroste untersuchen...). Je frühzeitiger eine Feststellung stattfindet (siehe Artikel), desto grösser sind die Erfolgschancen der Behandlung.

Es ist auch möglich, Fachleute für die Erkennung von Bettwanzen durch Hunde zu konsultieren. Wir können beispielsweise die Dienste von Frau Evelyne Bon (www.dtec-punaise.ch) empfehlen.

Es existieren 2 Möglichkeiten, Bettwanzen auszurotten:

A. Die mechanische oder natürliche Bekämpfung

Diese natürlichen Methoden haben den Vorteil, dass sie keine Resistenzen aufbauen, die Exposition gegenüber Insektiziden begrenzen und in Kombination angewendet werden können.

  • Die befallene Wäsche kann in einem ZappBug-Zelt erhitzt oder bei mindestens 60 °C gewaschen werden (wirksam gegen alle Stadien der Wanzenentwicklung). Es empfiehlt sich, die Wäsche in wasserlöslichen Beuteln vorzubereiten, die direkt in die Waschmaschine gegeben werden können. Achten Sie darauf, die Waschmaschine nicht zu überladen, da sonst eine gute Temperaturdiffusion verhindert wird. Nachdem die Wäsche getrocknet ist, sollten Sie sie unbedingt in wasserdichten Beuteln (z. B.: Spezialbeutel gegen Bettwanzen) und in bettwanzenfreien Zonen aufbewahren. Der Trockner kann direkt ohne Waschen verwendet werden (Trocknungstemperatur über 60°C). Trockenwäsche scheint für Bettwanzen tödlich zu sein, vermutlich durch die Wirkung der verwendeten Lösungsmittel. Sie kann punktuell für empfindliche Stoffe zum Einsatz kommen. Achten Sie darauf, die Wäsche stets gut verpackt in die Wäscherei zu bringen und informieren Sie den Fachmann über den Befall, damit er den Beutel erst im Trockenreiniger öffnet.
  • Alle befallenen Gegenstände und Möbel müssen entweder mit Trockendampf (Cimex Eradicator), der wirksamer als Nassdampf ist, oder in einem ZappBug-Heizzelt behandelt und dann in hermetisch verschlossenen Plastikbeuteln verpackt sein.
  • Staubsaugen reduziert die Anzahl der Bettwanzen, ist jedoch nur teilweise wirksam bei Eiern, die an ihrem Träger haften bleiben. Bettwanzen werden nicht immer durch diesen Vorgang getötet, obwohl "beutellose" Staubsauger eine Tendenz zur Zentrifugal- und Schockwirkung haben und Bettwanzen stark verändern und sogar töten können. Der Staubsauger sollte in einem sehr leicht zu reinigenden Bereich (Dusche, Badezimmer...) aufbewahrt werden, sein Beutel sollte sofort danach gewechselt, in eine versiegelte Plastiktüte verpackt und in den Müll geworfen werden. Das Saugrohr ist durch Absaugen von Kieselgur oder Talk zu behandeln.
  • Eine Bettwanze besitzt nicht die Fähigkeit, Stoffoberflächen oder dergleichen zu durchstechen oder zu durchbeissen. Daher besteht kein Grund, eine gute Matratze zu entsorgen, da sie nicht "von innen" befallen sein kann. Ein spezieller Bezug gegen Bettwanzen ist von Vorteil.
  • Kieselgur (auch Diatomeenerde genannt), ein weissliches Pulver, ist ein natürliches Produkt, welches aus zerkleinerten versteinerten und mikroskopisch kleinen Algen gewonnen wird. Die insektizide Wirkung ist nicht chemisch, sondern physikalisch/ mechanisch, da die schneidenden Partikel wie mikroskopisch kleine Rasierer agieren. Verstreut man Kieselgur auf den Wegen der Bettwanzen, heftet sie sich an ihre Kutikula und führt zu Läsionen und schliesslich zum Austrocknen der Parasiten. Siliziumpartikel werden ebenfalls von diesen Insekten absorbiert und schädigen den Verdauungstrakt. Die nicht kalzinierte Kieselgur ist bei der Aufnahme durch andere Lebewesen nicht toxisch und unbedenklich. Diese Art von Pulver ist wirksamer als Pyrethroid-Sprays. Die Kieselgur kann von den Bettwanzen selbst transportiert und somit bis in ihre Schlupfwinkel und Verstecke verbreitet werden. Achtung, Sie müssen eine sehr dünne Schicht Kieselgur auftragen, idealerweise mit einem speziellen für diesen Zweck geeigneten Streuer. Schliesslich haben wir ein Kieselgur-Spray eingeführt, das beispielsweise an Türrahmen haften bleibt, um nicht kontaminierte Bereiche (z. B. Kleiderschrank) von den kontaminierten zu isolieren.

B. Die chemische Bekämpfung:

Die chemische Schädlingsbekämpfung sollte als die letzte Kontrollmöglichkeit bei der Bekämpfung eines Befalls angesehen werden. In der Praxis kommt sie meist viel zu früh zum Einsatz, was zu einem Misserfolg der Behandlung sowie zu Resistenzen gegenüber Insektiziden führen kann. Bei geringem Befall kann auf eine chemische Bekämpfung verzichtet werden.

Nachteile dieser Methode:

  • Resistenzen gegenüber manchen Insektiziden, hauptsächlich gegenüber Pyrethroiden.
  • Dieser Vorgang muss von einem ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden.

Die Bekämpfung von Bettwanzen beansprucht in der Regel mehrere Wochen. Die vollständige Beseitigung der Parasiten ist erreicht, wenn nach 1 bis 2 Monaten keine weiteren Bisse zu verzeichnen sind.


Vorbeugung

Ohne der Paranoia zu verfallen, möchten wir Ihnen ein paar Tipps geben, damit Sie sich diese ungebetenen Gäste nicht ins Haus holen.

Auf Reisen:

  • Überprüfen Sie sorgfältig das Bett, die Bettwäsche und alle Gegenstände in der Nähe auf Bettwanzen, Eier oder schwarze Flecken.
  • Stellen Sie Ihre Koffer so weit wie möglich vom Bett entfernt und nicht auf dem Boden ab. Besser: Tisch, Badewanne.
  • Es wird nicht empfohlen, Kleidung in die Kleiderschränke und Schubladen von Hotels zu legen.
  • Vermeiden Sie es, Ihre Sachen oder Kleidungsstücke auf den Boden oder auf das Bett zu legen.
  • Erwärmen Sie bei Ihrer Rückkehr Ihren Koffer und seinen Inhalt in einem ZappBug-Heizzelt.

Zu Hause:

  • Vorsicht beim Kauf gebrauchter Artikel: Betten, Bettwäsche, Möbel, Elektronik, Kleidung, Bücher usw. Wenden Sie die gleichen Methoden an wie bei der Rückkehr von einer Reise.
  • Beziehen Sie Ihre Matratzen, Lattenroste und Kissen mit speziellen Bezügen gegen Bettwanzen.
  • Reparieren Sie Risse im Putz und kleben Sie sich ablösende Tapete wieder an.
  • Überprüfen Sie regelmässig Ihre Möbel, die Betten und alle Orte, an denen Sie schlafen.
  • Halten Sie die Wohnung sauber und saugen Sie regelmässig staub.
  • Vermeiden Sie es, Gegenstände zu horten und in Ihrer Wohnung zu lagern (Verringerung möglicher Verstecke).
  • Achten Sie auf das Auftreten verdächtiger Stiche.
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